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Berichterstattung fernab der großen Medienmetropolen

Journalismus im Hinterland

Berichterstattung fernab der großen Medienmetropolen

Nächste Veranstaltung: 03.06.24 zum Thema KI

DJV-Veranstaltungsreihe

Journalismus im Hinterland

Wir wollen über Journalismus diskutieren, der fernab der großen Medienmetropolen gemacht wird: in der Provinz, an der Peripherie, im Hinterland und auch in den inhaltlichen Nischen.

Und wir wollen darüber diskutieren, wie guter Journalismus dort in Zukunft aussehen kann.

Das ist der Anspruch dieser Veranstaltungsreihe, die der DJV mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union im Jahr 2022 initiiert hat.

Aktuelles

18. Juni 2024/DJV/hi. "Die Europäische Union muss dringend mehr für Medien in den exkommunistischen Staaten tun!", so lautete die Forderung eines rumänischen Medienmachers am 17. Juni auf dem europäischen Festival für Lokaljournalismus in Brünn (Tschechien). "Die Wahlgesetze, die Justiz, die Medienstrukturen hat die Politik in Rumänien bereits unter ihre Kontrolle gebracht, nur vor der Europäischen Union hat man noch Respekt. Hier muss Druck zur Unterstützung freier Medien ausgeübt werden!" Die hohe Zahl von regionalen oder lokalen Onlinepublikationen dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass die große Mehrheit rein kommerziell ausgerichtet seien: "Von 38 Onlineseiten in meiner Region geben 36 nur Pressemitteilungen wieder", meinte der Unternehmer. 

In vielen europäischen Ländern ist der Trend zu stets größeren "Nachrichtenwüsten" ungebrochen, weil Lokalmedien serienweise geschlossen werden. So ging in Tschechien die Zahl lokaler Medien um 50 Prozent zurück, wie Lucie Sykarova vom Verband regionaler Journalisten und dem Verband der Onlinepublisher zeigte.

Martina Hilbertova von Transparency International Slovensko berichtete über die Berichterstattung im Lokalen in der Slowakei: "Über lokale Politik informieren häufig nur Medien der Stadtverwaltung, oder es gibt es in den wenigen verbliebenen Medien praktisch nur Beiträge ohne jede kritische Position."

Eine Medienmacherin aus Lettland warnte vor der Gefahr, dass Maßnahmen in ihrem Land, die sich gegen den Gebrauch der russischen Sprache in Publikationen von öffentlichen Einrichtungen wenden, über kurz oder lang auch auf die Arbeit unabhängiger Medien auswirken können, die auf Russisch berichten. "Wir haben kein Geld für die Übersetzung aller Texte ins Lettische, und wir betrachten die jetzige Sprachpolitik als problematisch. Wenn wir nicht mehr berichten, wird die russichsprachige Minderheit nur noch Publikationen des russischen Staates konsumieren", warnte sie. 

An der Konferenz nahmen rund 50 Medienschaffende aus ganz Europa teil, die über mehrere Jahre Fördergelder aus einem Projekt für mehr Lokaljournalismus erhalten hatten. Die Teilnehmenden diskutierten Fragen der Pressefreiheit und Medienentwicklung. Auch praktische Fragen, wie etwa Fördergelder beantragt werden oder welche Inhalte beim Publikum ankommen, waren Themen. Mehr dazu auch auf im Blog der Europäischen Journalisten-Föderation (EJF), in welcher der DJV Mitgliedsorganisation ist. 

 

Michael Hirschler, DJV-Geschäftsstelle

"Die Europäische Union muss Druck für mehr Medienfreiheit ausüben!" Teilnehmer des Europäischen Festivals für (mehr) Lokaljournalismus in Brünn (Tschechien). Foto: Hirschler

Bisherige Veranstaltungen dieser Reihe

20.03.2023, 11:00 - 16:00 Uhr, Ort: Fulda, DJV-Tagung "Kollege KI - mein liebster Feind"

Chancen und Risiken der künstlichen Intelligenz für den freien Journalismus im Lokalen

Save the date: Am 20. März 2023 geht es in Fulda in einer hybriden (Präsenz-/Online-) Veranstaltung darum, wie wir mit künstlicher Intelligenz kreativ journalistisch arbeiten können, welche neuen Arbeitsmöglichkeiten es gibt und welche Fertigkeiten uns auch in den bisherigen Aufgabenbereichen weiterbringen. Dabei soll auch danach geschaut werden, was das für Freie bedeutet und was das auch für die lokalbezogene Berichterstattung bedeutet. Nicht nur Impulsreferate und Diskussionen, auch praktische Übungen und Anwendungsfälle werden den Tag prägen. Wir sehen uns passend im Gründer- und Innovationszentrum (ITZ) Fulda.

Die Teilnahme ist kostenlos. Teilnehmen können journalistisch Berufstätige bzw. Studierende.

Das Projekt fand im Rahmen der Hinterland-Konferenzreihe des DJV statt und wird von der Europäischen Union kofinanziert. Die Veranstaltung wurde von den Bundesfachausschüssen Freie und Bild zusammen mit dem Freienreferat als Veranstalter konzipiert und organisatorisch umgesetzt.

Die Dokumentation mit Fotos, Dokumenten und der Aufzeichnung zur Veranstaltung findet sich hier.

8.03.2023, 11:00 - 16:00 Uhr, Ort: online, DJV-Tagung: Journalistinnen bleiben stark – Thementag zu Diskriminierung und Gewalt im Beruf

Wie wehren sich journalistisch Berufstätige gegen online ausgeübte Gewalt? Wie und warum sind besonders Frauen von Online-Gewalt betroffen? Was bedeuten Drohungen und Mobbing, gerade auf lokaler Ebene? Welche Strategien gibt es, um solchen Angriffen standzuhalten? Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, werden wir diese Themen diskutieren.

Das Projekt findet im Rahmen der Hinterland-Konferenzreihe des DJV statt und wird von der Europäischen Union kofinanziert.

2.03.2023, 16:00 - 19:00 Uhr, Ort: online, DJV-Training: Digitale Tools für die Arbeit

Eine Veranstaltung, die federführend vom DJV-Fachausschuss Online konzipiert wurde und Teil der DJV-Konferenzserie "Journalismus im Hinterland" ist.

Auf diesem Webinar werden digitale Tools behandelt, die bei der konkreten journalistischen Arbeit helfen können. Verschiedene Lösungen werden vorgestellt.

"Erkennungszeichen": Können Qualitätssiegel im Journalismus Vertrauen in das journalistische Produkt schaffen und damit bei der Vermarktung helfen? Im heutigen Medienmarkt stehen professionelle Medienschaffende oft im faktischen Wettbewerb mit Berichten und Meinungsäußerungen, die von Personen (oder gar Chatbots) kommen, die sich nur kurzzeitig, spontan oder einseitig-parteilich mit Themen auseinandersetzen. Für die Medienkonsumierenden sind die Unterschiede aber zunächst kaum zu erkennen. Hier stellt sich die Frage, ob die Einführung eines Qualitätssiegels im Journalismus geeignet ist, hier Vertrauen zu schaffen und damit auch Vorteile bei der Vermarktung der Inhalte zu gewährleisten. Besonders interessant ist dieser Ansatz auch für Medienschaffende, die weitab der Metropolen in strukturschwachen Regionen journalistisch arbeiten und sich eine Marke erarbeiten wollen. Urs Thalmann vom Schweizer Journalismusverband "impressum" hat für seinen Verband die Einführung eines Siegels begleitet und stellt den Ansatz vor. Ute Korinth vom DJV-Fachausschuss Online wird die Diskussion begleiten.

  • Sicherheit im Netz und Schutz vor Cyber-Mobbing und anderen virtuellen Attacken: Rebecca Whittington, Spezialistin für Online-Sicherheit aus dem Vereinigten Königreich, berichtet über praktische Mittel, mit denen Schutz möglich wird. Dr. Rebecca Whittington ist Redakteurin für Online-Sicherheit bei Reach Plc, dem größten Verlag in UK mit Print- und Online-Produkten wie The Mirror, The Express und The Star. Sie unterstützt Journalisten, die im Zusammenhang mit ihrer Arbeit mit Online-Missbrauch und Belästigung konfrontiert sind. Rebecca wird praktische Ratschläge dazu geben, wie man sich auf verschiedenen Plattformen schützen kann und was zu tun ist, wenn man von Online-Belästigungen betroffen ist.
  • Tools aus der praktischen Tätigkeit: Kurzvorstellung weiterer Software durch praktisch im Beruf stehende Mitglieder des DJV-Fachausschuss Online sowie evtl. auch aus dem DJV-Fachausschuss Freie.


Die Veranstaltung ist Teil der DJV-Veranstaltungsreihe "Journalismus im Hinterland" und wird von der Europäischen Union finanziert.

Teilnahme kostenlos für DJV-Mitglieder und Nichtmitglieder.

Für die Finanzierung der Veranstaltungsreihe erhält der DJV eine Kofinanzierung der Europäischen Union. Die Mittelvergabe erfolgte durch Vermittlung und nach Prüfung durch die Europäische Journalisten-Föderation (EJF) mit Sitz in Brüssel.

Ansprechpartner:innen

Referat freie Journalist:innen

Michael Hirschler

Referent für Freie & Bildjournalist:innen
+492282017218 Bennauerstraße 60, 53115 Bonn

Erika Hobe

Assistentin im Referat Freie & Bildjournalist:innen
+492282017218 Bennauerstraße 60, 53115 Bonn

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