UPDATE: RUNDFUNK-MANIFEST
Nah am Rand
Über das "Manifest für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland" sind die notorischen Medienhasser in den Social Media aus dem Häuschen. Bei aller berechtigten Kritik an den Öffentlich-Rechtlichen wirkt manches dubios.
Gegendarstellung von Ole Skambraks, Herausgeber von meinungsvielfalt.jetzt:
Im Impressum der Website https://meinungsvielfalt.jetzt steht seit ihrer Erstellung im Mai 2022 ausschließlich Ole Skambraks. Zu keinem Zeitpunkt gab es eine Beziehung von Ole Skambraks und Meinungsvielfalt.jetzt zu dem Verein Zivile Allianz.
Tichys Einblick war das erste Medium, das am Mittwoch auf das "Manifest für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland" einstieg. In einem langen Interview konnte Annekatrin Mücke, Erstunterzeichnerin und als "freie Journalistin beim rbb" benannt, ihre Probleme mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausbreiten. Schon vor Monaten sei sie zu den Initiatoren des Manifests dazu gestoßen. Gern habe sie mitgearbeitet, weil sie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk für wichtig, aber dringend reformbedürftig hält.
Diese Meinung kann man vertreten, für sie gibt es manche Argumente, nicht nur aus den "Manifest"-Reihen. Warum sie sich ausgerechnet im Portal Tichys Einblick äußert, über das Wikipedia schreibt: "Die Gastbeiträge reichen im politischen Spektrum von Wirtschaftsliberalismus bis hin zum Rechtspopulismus", bleibt ihr Geheimnis. Auffällig ist, dass etliche Kritiker entweder bereits pensioniert sind oder kurz davor stehen. In der ganzen Liste der Erstunterzeichner finden sich insgesamt sechs Journalistinnen und Journalisten. Angeblich gibt es mehr als 30 weitere Unterzeichner, die nicht namentlich genannt werden wollen. Auffällig sind die stilistischen Übereinstimmungen der auf der Seite meinungsvielfalt.jetzt veröffentlichten Statements.
Wie steht es um den Kommunikationswissenschaftler Michael Meyen von der LMU München, Mitunterzeichner des Manifests, der auch in dem Blatt "Die Zeitung - Demokratischer Widerstand" veröffentlicht? Kleine Kostprobe, die die Postille zu Alexandra Föderl-Schmid auf einer Titelseite verwendet: "Corona-Lüge, Maßnahmenterror, Geheimverträge, Kinderquälerei, Segregation, tödliche MRNA-Injektionen, 100 Milliarden Kriegskredite, Aufrüstung, Kriegslügen, Krieg – die Vize-Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung (SZ) hielt die ewige Lügerei nicht mehr aus."
Kein Wunder, dass die Pressemitteilung des DJV vom 3. April, in der Transparenz der Unterzeichner gefordert wurde, in den Social Media auf große Begeisterung der Hater stieß. Als "Journutten" wurden wir beschimpft, als "linksgrün-versiffter Verband" und was die Szene sonst noch so im Repertoire hat. Das dürfte allen anderen, die über das Manifest nicht gleich in großen Jubel ausbrechen, ähnlich gehen. An den tatsächlichen Problemen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die auch von seriöser Seite benannt werden, ändert das Manifest jedenfalls nichts.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner