Offener Brief
Zugang zu Gaza gefordert
Der Deutsche Journalisten-Verband gehört zu den Unterzeichnern eines Offenen Briefs an die Regierungen von Israel und Ägypten, in dem der offene Zugang für Journalistinnen und Journalisten zum Gazastreifen gefordert wird.
„Der fast absolute Ausschluss internationaler Medien bei einer Krise dieser enormen weltweiten Tragweite ist in der jüngeren Geschichte beispiellos“, heißt es in dem Appell. „Wer unabhängige Berichterstattung über diesen Krieg unmöglich macht, beschädigt die eigene Glaubwürdigkeit. Wer uns verbietet, im Gazastreifen zu arbeiten, schafft die Voraussetzungen, dass Menschenrechte verletzt werden.“ Die Medien hätten „in der Bewertung und Analyse unterschiedlicher internationaler Krisen jahrzehntelange Erfahrungen“ und seien keine Konfliktpartei. Die Redaktionen wüssten um das Risiko einer Berichterstattung vor Ort, seien aber bereit, es zu tragen. DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster weist darauf hin, dass das Grundrecht der Pressefreiheit auch in Konfliktsituationen gelte: „Es geht nicht an, dass Medien auf Ton- und Bildmaterial der Konfliktparteien Israel und Hamas angewiesen sind und sich daneben auf das verlassen müssen, was ihnen ihre Informanten aus dem Gazastreifen liefern.“ Gründliche Recherche sei unverzichtbar, „und die kann nur vor Ort geleistet werden“.
Der Appell richtet sich an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und den ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattah as-Sisi. Zu den Unterzeichnenden zählen unter anderem die Chefredaktionen von DIE ZEIT, DER SPIEGEL, Süddeutsche Zeitung, taz, BILD, dpa sowie die Spitzen der Fernsehanstalten ARD, ZDF, RTL, NTV, Arte und Deutsche Welle. Hinzu kommen berufsständische Organisationen wie Reporter ohne Grenzen und der DJV.
Der Offene Brief ist hier nachzulesen:
www.djv.de/news/offene-briefe/offener-brief-gaza/
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Hendrik Zörner
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