Keine Freilassung
Sorge um Assange
Der Deutsche Journalisten-Verband reagiert mit Bestürzung auf die Entscheidung des Londoner Gerichts, Julian Assange nicht auf Kaution freizulassen, obwohl am Montag seine Auslieferung an die USA noch zurückgewiesen wurde.
„Obwohl die gleiche Richterin Assange wegen seines sehr schlechten Gesundheitszustands nicht ausgeliefert hat, mutet sie ihm jetzt zu, weiter im Hochsicherheitsgefängnis bleiben zu müssen. Das ist völlig unverständlich“, so DJV-Vorsitzender Frank Überall. „Offensichtlich ist man in London der Meinung, die britischen Gefängnisse seien nicht so schlimm wie die in den USA. Aber Isolationshaft ist überall furchtbar.“
Die Entscheidung gegen die Auslieferung hatte die Richterin in erster Linie wegen der Haftbedingungen getroffen, die Assange in den USA erwarteten. Vor allem, weil damit zu rechnen sei, dass Assange sich das Leben nehmen könne. Dennoch muss der 49-jährige Australier jetzt bis zu seiner Berufungsverhandlung im Gefängnis Belmarsh bleiben – trotz seines besorgniserregenden Gesundheitszustands und der Coronapandemie mit weiterhin steigenden Infektionszahlen und dem nochmal verschärften Lockdown in Großbritannien.
„Die Berufungsverhandlung muss jetzt so schnell wie möglich kommen, das ist das mindeste“, so Überall. „Es ist nur zu hoffen, dass dann auch nicht mehr nur wegen seiner Gesundheit, sondern wirklich in der Sache und im Sinne der Pressefreiheit entschieden wird. Assange muss endlich freigelassen werden.“
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