RTL-Fälscher
Schonungslose Aufklärung
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert von den Verantwortlichen des Privatsenders RTL die „schonungslose Aufklärung“ der Fälschungen durch einen ehemaligen Mitarbeiter des Senders.
„Es ist nicht zu fassen, dass der Ex-Mitarbeiter offenbar völlig unbeeindruckt von der Affäre um den ehemaligen ,Spiegel‘-Reporter Claas Relotius seine Fernsehbeiträge so lange frisiert hat, bis sie reißerisch genug waren“, kritisiert DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Er reagiert damit auf die RTL-Berichterstattung „in eigener Sache“ vom heutigen Freitag. Darin räumt der Sender ein, ein langjähriger Mitarbeiter habe „in mehreren Fällen TV-Beiträge für RTL manipuliert“. Die Zusammenarbeit sei beendet und die Beiträge „sowohl online als auch im internen Newsarchiv umgehend gesperrt“ worden. Der Journalist war für RTL Nord im Einsatz.„Es ist gut und richtig, dass RTL über die Manipulationen informiert“, erklärt der DJV-Vorsitzende. Die Fälle zeigten aber auch, dass die Abnahme der Beiträge durch die Redaktion offenbar nicht gründlich genug erfolgt sei. „Journalistinnen und Journalisten sind keine berufsmäßigen Fälscher. Aber gegen die wenigen schwarzen Schafe in unserer Branche müssen die Kontrollmechanismen verschärft werden.“ Es sei nicht hinnehmbar, dass Fälscher den Ruf aller Journalisten in den Dreck ziehen.Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:Hendrik ZörnerBei Rückfragen: Tel. 030/72 62 79 20, Fax 030/726 27 92 13
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