Evan Gershkovich
Schluss mit Willkürhaft
Der Deutsche Journalisten-Verband protestiert gegen die am heutigen Donnerstag nach einer Geheimverhandlung verhängte Verlängerung der Untersuchungshaft des Wall Street Journal-Korrespondenten Evan Gershkovich in Moskau.
Der Journalist, dem die russischen Behörden Spionage vorwerfen, soll für drei weitere Monate im berüchtigten Lefortowo-Gefängnis verbleiben. Gershkovich war Ende März verhaftet worden, weil er angeblich den russischen Rüstungskomplex im Auftrag der USA ausspioniert habe. „Die Vorwürfe sind so absurd wie das Vorgehen gegen Evan Gershkovich“, kritisiert der stellvertretende DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster. „Unser Kollege muss als Bauernopfer für die diplomatischen Spannungen zwischen den USA und Russland herhalten.“ Das sei durch nichts zu rechtfertigen.
Beuster erinnert in dem Zusammenhang daran, dass sich bereits kurz nach Gershkovichs Verhaftung zahlreiche Journalisten- und Bürgerrechtsorganisationen aus aller Welt für seine Freilassung stark gemacht hätten: „Die Verlängerung der Untersuchungshaft ist nicht nur unmenschlich gegen unseren Kollegen, sondern auch ein Schlag ins Gesicht der internationalen Zivilgesellschaft.“
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