Westjordanland
Protest gegen Al Dschasira-Schließung
Der Deutsche Journalisten-Verband protestiert gegen die Erstürmung des Al Dschasira-Büros im Westjordanland durch das israelische Militär am heutigen Morgen.
Der DJV reagiert damit auf Berichte von Al Dschasira und anderen Medien, wonach schwer bewaffnete und maskierte israelische Soldaten den Sender gestürmt und dessen Schließung für die Dauer von 45 Tagen angeordnet hätten. Die anwesenden Journalisten sollen aufgefordert worden sein, ihre Kameraausrüstungen mitzunehmen und das Gebäude zu verlassen. „Das ist ein willkürlicher Schlag gegen die Pressefreiheit“, kritisiert DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster, „der mit einer angeblichen und nicht bewiesenen Gefährdung von Israels Sicherheit durch Al Dschasira begründet wird.“ Zugleich sei es für internationale Korrespondenten nicht möglich, aus den von Israel besetzten Gebieten frei und unabhängig zu berichten. Es dränge sich der Eindruck auf, dass das Militär die Kontrolle über die Bilder behalten wolle, die über die Kampfhandlungen an die Weltöffentlichkeit gelangten. Beuster: „Das ist mit den Grundwerten einer Demokratie unvereinbar.“
Der DJV-Vorsitzende erinnert in dem Zusammenhang an den Offenen Brief deutscher Medienunternehmen und -organisationen, darunter der DJV, an die Regierungen von Israel und Ägypten, in dem der Zugang von Medienvertretern zum Gazastreifen gefordert wird: „Die Abschottung gegen freie Berichterstattung muss sofort ein Ende haben. Wegen der geopolitischen Auswirkungen des Nahost-Konflikts hat die Öffentlichkeit ein Anrecht auf Information.“
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Hendrik Zörner
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