Hohenzollern
Nicht einschüchtern lassen
Der Deutsche Journalisten-Verband rät Journalistinnen und Journalisten dazu, sich von Klageandrohungen der Hohenzollern-Familie gegen kritische Medienberichte nicht einschüchtern zu lassen.
Allerdings müssen Berichterstatter beim Themenkomplex Hohenzollern noch sorgfältiger als sonst vor der Veröffentlichung ihre Texte und Sendungen prüfen. Der DJV reagiert damit auf eine aktuelle Dokumentation des Historikerverbands, die sich akribisch mit den Klagen des früheren Kaisergeschlechts auseinandersetzt. Fazit ist, dass selbst kleine Faktenfehler in den journalistischen Berichten mit rechtlichen Mitteln verfolgt werden, statt etwa in Form von Leserbriefen zu reagieren oder die Redaktion um eine Korrektur zu bitten.
Für den DJV-Bundesvorsitzenden Frank Überall drängt sich der Eindruck auf, dass das unnachgiebige juristische Vorgehen der Hohenzollern gegen die Medien auch dem Zweck diene, Journalisten einzuschüchtern und so Berichterstattung zu verhindern. „Diese Rechnung darf nicht aufgehen“, fordert Überall. „Auch mehr als 100 Jahre nach dem Ende der Monarchie darf es von den Nachkommen der deutschen Kaiser keinen Maulkorb für die Presse geben. Wenn die Fakten stimmen, muss berichtet werden können.“
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Hendrik Zörner
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