Recherchen über Grenzen
Mehr davon, bitte!
Der Deutsche Journalisten-Verband ermuntert Medienunternehmen und Redaktionen, noch intensiver als bisher in internationalen Rechercheverbünden zu kooperieren.
Anlass sind die aktuellen Enthüllungen über zum Teil gravierende Qualitätsmängel medizinischer Implantate. Die sogenannten Implant Files hatten mehr als 250 Journalisten von 59 Medien aus 36 Ländern recherchiert und in diesen Tagen veröffentlicht. Die Rechercheure sind zusammengeschlossen im Internationalen Konsortium für Investigativen Journalismus (ICIJ). Das ICIJ hatte bereits die Panama Papers über Steuerschlupflöcher und illegale Finanztransfers aufgedeckt.„Die Globalisierung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft erfordert globale Recherche von Journalistinnen und Journalisten“, erklärt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Insbesondere kriminelle Aktivitäten machten nicht mehr an Ländergrenzen Halt. „Dem müssen wir Rechnung tragen mit einer wachsenden Internationalisierung journalistischer Arbeit.“ Der gute Wille der Journalisten allein reiche dafür nicht aus. Überall: „Verleger und Intendanten sind gefordert, den Rechercheuren die nötigen Freiräume zu schaffen und die Budgets für Recherchen zur Verfügung zu stellen.“ Er habe keinen Zweifel daran, so der DJV-Vorsitzende, dass die Mediennutzer Recherchen über Grenzen hinweg künftig einfordern würden: „Die guten Beispiele werden Schule machen.“Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:Hendrik ZörnerBei Rückfragen: Tel. 030/72 62 79 20, Fax 030/726 27 92 13
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