Pressefreiheit in Europa
Mehr als 600 Verstöße
Der Deutsche Journalisten-Verband zeigt sich schockiert über die hohe Zahl an Verstößen gegen die Pressefreiheit in Europa im vergangenen Jahr.
Nach dem am heutigen Mittwoch vorgestellten Jahresbericht der Europäischen Journalisten-Föderation (EFJ) wurde in Europa und der Türkei 626 mal gegen die Pressefreiheit verstoßen. Davon betroffen waren insgesamt 1.063 Medienschaffende. Die Palette der Verstöße reicht von körperlichen Angriffen über versuchte juristische Einschüchterungen bis zu Hasskommentaren und Morddrohungen. Trauriges Schlusslicht in Europa mit 119 dokumentierten Verstößen ist Deutschland. Am besten schneiden Finnland und Irland mit jeweils zwei Verstößen ab. In mehr als 25 Prozent der Fälle waren Corona-Demos Auslöser für verbale oder körperliche Attacken auf Berichterstatter.
„Ich danke den Kolleginnen und Kollegen der EFJ für ihre wichtigen Recherchen“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Das zeigt: Wir haben ein Problem in Europa. So wenig wie das Corona-Virus machen auch Medienhass und Gewalt nicht Halt vor nationalen Grenzen.“ Es sei gut und wichtig, dass die Sicherheitsbehörden in deutschen Bundesländern Journalisten besser schützen. „Schlimm, dass die Pressefreiheit in Europa inzwischen Schutzzäune braucht.“
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Hendrik Zörner
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