Spiegel
Machtkampf beenden
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Verantwortlichen von Geschäftsführung und Mitarbeiter-KG des “Spiegel“ auf, den öffentlich entbrannten Machtkampf um die Person des Chefredakteurs zu beenden.
„Spekulationen über einen möglichen unfreiwilligen Abgang von Chefredakteur Steffen Klusmann schaden dem Renommee des ,Spiegel‘ und können sich negativ auf die gute Entwicklung der Print- und Digitalabos auswirken“, erklärt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Wenn die Chemie zwischen einzelnen Führungspersönlichkeiten nicht stimme, müsse intern nach Lösungen gesucht werden. „Die Solidarisierung vieler Redakteurinnen und Redakteure mit dem amtierenden Chefredakteur muss ernst genommen werden.“
Deutliche Kritik übt der DJV-Vorsitzende an der Informationspraxis des „Spiegel“ zu den am gestrigen Mittwoch bekannt gewordenen Personalspekulationen: „Ein Magazin, dessen Botschaft seit Jahrzehnten lautet ,Sagen, was ist‘, darf Medienanfragen nicht mit dem Hinweis abbügeln, Gerüchte grundsätzlich nicht zu kommentieren.“
Der DJV-Vorsitzende ruft in dem Zusammenhang dazu auf, die ausreichende Personalausstattung der Redaktion nicht aus dem Blick zu verlieren: „Im Zweifel wird der Rechercheaufwand pro Geschichte größer und nicht kleiner“, so Überall. Die Möglichkeiten von Arbeitsverdichtung und weiterer Digitalisierung der Redaktionsarbeit dürften ein gesundes Maß nicht überschreiten. Neueinstellungen seien womöglich unvermeidbar.
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Hendrik Zörner
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