Bild auf Russisch
Kreml muss Kritik aushalten
Der Deutsche Journalisten-Verband protestiert gegen die Einstufung des russischsprachigen Online-Portals „Bild auf Russisch“ als ausländischer Agent durch die russische Justiz.
Die Maßnahme gilt als Vorbereitung auf ein Verbot des Portals, das sich als publizistisches Gegengewicht gegen die russische Staatspropaganda versteht. „Der Kreml muss ‚Bild auf Russisch‘ aushalten“, fordert DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. Die Diffamierung des Portals als ausländischer Agent stelle erneut das gestörte Verhältnis der russischen Führung zum international geltenden Grundrecht der Presse- und Meinungsfreiheit unter Beweis.
„Bild auf Russisch“ habe unzutreffende Informationen über die russische Politik veröffentlicht, heißt es in der Mitteilung der Moskauer Justizbehörde. Zudem seien unzutreffende Informationen verbreitet worden, die darauf abzielten, „ein negatives Bild der Streitkräfte Russlands zu zeichnen“. Darüber hinaus habe sich das Portal gegen die „militärische Spezialoperation“ in der Ukraine ausgesprochen. Beuster: „Es ist ureigenste Aufgabe des Journalismus, staatlichen Narrativen die Wahrheit von Fakten entgegenzusetzen.“ Insofern habe „Bild auf Russisch“ nichts falsch gemacht.
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Hendrik Zörner
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