Deutsche Welle
Kooperation gefordert
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert den Intendanten der Deutschen Welle Peter Limbourg auf, mit den Personalräten in allen Struktur- und Finanzierungsfragen des deutschen Auslandssenders eng zu kooperieren.
Deutschlands Journalistengewerkschaft sieht es als ein Alarmzeichen an, wenn die Arbeitnehmervertreter ihrem Unmut über den Führungsstil des Intendanten in einem Offenen Brief Luft machen müssen. In dem am heutigen Freitag veröffentlichten Schreiben heißt es unter anderem, dass über die von Limbourg geplanten Kürzungsmaßnahmen bis heute keine schriftlichen Unterlagen bekannt seien. Der Intendant hatte vor einer Woche den Wegfall von journalistischen Stellen und die Streichung des deutschsprachigen Fernsehprogramms angekündigt, wovon nach Schätzungen des Personalrats bis zu 300 Journalistinnen und Journalisten betroffen wären. „Damit wir Personalräte unsere Mitwirkung wie vom Gesetz gefordert ausüben können, müssen wir rechtzeitig und umfassend informiert und beteiligt werden. Das war bis heute nicht der Fall“, heißt es in dem Schreiben der Personalräte wörtlich. Und weiter: „Zudem stößt die Tragweite der Pläne zum Personalabbau bei uns auf Unverständnis. In den letzten sieben Jahren ist das Budget der Deutschen Welle kontinuierlich gewachsen. Die Geschäftsleitung hat allerdings offenbar nicht rechtzeitig erkannt, dass diese Entwicklung auch ein Ende haben könnte und für diesen Fall nicht nachhaltig vorgesorgt.“
„Peter Limbourg steht schon so lange an der Spitze des Senders, dass er die gesetzlich verbrieften Rechte des Personalrats in- und auswendig kennen müsste“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. In einer für die Welle wirtschaftlich schwierigen Phase sei der Intendant gut beraten, wenn er die Kooperation mit den Personalräten suche. Gemeinsam sei darüber nachzudenken, was getan werden kann, um den Informationsauftrag des Senders in aller Welt in der gewohnten Qualität aufrecht zu erhalten.
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Hendrik Zörner
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