Pressefreiheit
Keine Mediensperre in Russland
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert das russische Außenministerium auf, die am heutigen Nachmittag verkündete Sperre zahlreicher europäischer Medien in Russland nicht umzusetzen.
Der DJV reagiert damit auf eine entsprechende Ankündigung des Moskauer Außenministeriums, die Zugänge zu den Online-Portalen von 81 unabhängigen Medien westeuropäischer Staaten, darunter Spiegel, Zeit und FAZ, in Russland zu kappen. Grund seien die Verbote von Voice of Europe, Ria Nowosti und zweier weiterer russischer Kanäle innerhalb der EU. „Wenn auf das verbale Säbelrasseln des Moskauer Außenministeriums Taten folgen, ist das ein massiver Eingriff in die Pressefreiheit, wie er selbst in Russland seinesgleichen sucht“, kritisiert DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. Es sei unzumutbar, dass Außenminister Sergej Lawrow seine Propagandakanäle auf ein Niveau mit journalistischen Qualitätsmedien wie Spiegel, Zeit, FAZ, Le Monde, El Pais oder ORF zu heben versuche. Beuster: „Unsere Medien dürfen nicht zu Spielbällen auf dem internationalen politischen Parkett werden.“ Er erwarte von den europäischen Institutionen sowie vom Auswärtigen Amt in Berlin eine deutliche Antwort auf die angedrohte Nachrichtensperre.
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Hendrik Zörner
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