ProSiebenSat.1
Keine Berlusconisierung
Der Deutsche Journalisten-Verband warnt vor einem wachsenden Einfluss des italienischen Medienmultis Media for Europe (MFE) auf die Senderkette ProSiebenSat.1.
Anlass sind Äußerungen des neuen Senderchefs Bert Habets in der Financial Times. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern setzt Habets demnach auf stärkere Kooperation mit MFE, auch bei den Inhalten, wie er sagte. MFE hält 29,7 Prozent der Stimmrechte an ProSiebenSat.1. Der Konzern plant den Ausbau zu einer paneuropäischen Fernsehallianz. „Mit engerer Kooperation zwischen MFE und ProSiebenSat.1 droht eine schleichende Berlusconisierung“, warnt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Nichts deutet darauf hin, dass MFE nach dem Tod von Silvio Berlusconi seine politische Agenda ändern würde.“ Eine europäische Allianz des rechtsnationalen Populismus im Fernsehen sei ein Angriff auf die Grund- und Freiheitsrechte Europas.
Der DJV-Vorsitzende fordert in dem Zusammenhang die zuständige Medienaufsicht auf, die Vorgänge bei ProSiebenSat.1 besonders aufmerksam zu verfolgen. Die Nutzung von Synergieeffekten und der Ausbau von Einflusssphären könnten gravierende Folgen haben. „Das gilt es zu verhindern“, sagt Überall.
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Hendrik Zörner
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