Hauptstadtjournalismus
Keine Abkühlungsphase
Der Deutsche Journalisten-Verband nennt die Forderung des Linke-Vorsitzenden Martin Schirdewan nach einer Abkühlungsphase für journalistische Jobwechsler „wirklichkeitsfremd und nicht realisierbar“.
„Journalistinnen und Journalisten, die vom berichterstattenden Journalismus in die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Bundesbehörden wechseln wollen, können sich eine mehrmonatige Auszeit nicht leisten“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Außerdem müssen Jobs in den Kommunikationsabteilungen von Ministerien meist sehr kurzfristig besetzt werden. Da ist eine längere Wartezeit von geeigneten Kandidaten unrealistisch.“ Der Linke-Politiker hatte zuvor eine Abkühlungsphase für wechselwillige Journalisten gefordert, um den „Verdacht eines Drehtür-Effekts“ zu vermeiden.
Auslöser für die Kritik war der Wechsel von ARD-Journalist Michael Stempfle zum Bundesverteidigungsministerium nach einem, wie Schirdewan kritisiert, „Loblied“ auf den neuen Verteidigungsminister Boris Pistorius gewesen. Stempfle hatte den Vorwurf zurückgewiesen. „Aus einem Fall Benachteiligungen für die gesamte Hauptstadtpresse abzuleiten, ist zum einen unfair und macht zum anderen keinen Sinn“, so der DJV-Vorsitzende.
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