Evan Gershkovich
Kein Prozess, sondern Freiheit
Der Deutsche Journalisten-Verband protestiert gegen die Ankündigung der russischen Generalstaatsanwaltschaft, den seit mehr als 14 Monaten inhaftierten US-Journalisten Evan Gershkovich wegen Spionage anzuklagen.
„Unser Kollege hat recherchiert und nicht spioniert, das ist ein himmelweiter Unterschied“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. Die Ankläger werfen dem Reporter des Wall Street Journal vor, im Auftrag der CIA Informationen über Produktion und Reparatur von Rüstungsgütern in einer Fabrik im Ural gesammelt zu haben. Wann der Prozess in Jekaterinburg beginnen soll, ist offen. „Evan Gershkovich gehört sofort auf freien Fuß“, fordert Beuster.
Der DJV-Vorsitzende erinnert in dem Zusammenhang daran, dass das UN-Mitglied Russland die Charta der Vereinten Nationen einhalten müsse: „Dazu gehört auch das Grundrecht der Pressefreiheit. Internationale Korrespondenten dürfen nicht als außenpolitisches Faustpfand des Kreml missbraucht werden.“ Beuster spielt damit auf die Ausweisung einer ORF-Journalistin in diesen Tagen an, die Russland wegen diplomatischer Auseinandersetzungen mit Österreich verlassen muss.
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Hendrik Zörner
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