Mathias Döpfner
Journalistenschelte überzogen
Der Deutsche Journalisten-Verband weist die Pauschalkritik von Springer-Chef Mathias Döpfner an den Journalistinnen und Journalisten zurück.
Döpfner hatte in Welt plus den Medienschaffenden und insbesondere den Hauptstadtjournalisten eine Mitschuld am Aufstieg der AfD zugeschrieben. So behauptete er unter anderem, Journalisten neigten zum Aktivismus und würden Politiker pauschal als „die da oben“ abkanzeln. Die Berichterstatter legten „heuchlerisch hohe moralische Erwartungen“ an die Politiker, die sie selbst nicht erfüllten. „In Einzelfällen mögen die Vorwürfe von Mathias Döpfner zutreffen“, räumt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall ein, „aber in Gänze zeichnet Döpfner ein Zerrbild der Medien.“ Unbestritten sei, dass sich Journalistinnen und Journalisten immer wieder selbstkritisch mit sich und ihrer Rolle im Politikbetrieb auseinandersetzen müssten. „Und ja, der Hauptstadtjournalismus birgt die Gefahr der Blasenbildung in sich.“ Doch mit seiner Pauschalkritik stoße Döpfner nicht etwas an, sondern ab.
Der DJV-Vorsitzende erinnert in dem Zusammenhang daran, dass intensiv diskutierte private Chatnachrichten des Springer-Chefs ein Demokratieverständnis offengelegt hätten, das mindestens fragwürdig sei. Überall: „Vor diesem Hintergrund habe ich als Journalist Schwierigkeiten damit, mich von Herrn Döpfner belehren zu lassen.“
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Hendrik Zörner
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