KI-Selbstverpflichtung
Gesetzlicher Rahmen nötig
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Bundesregierung auf, die Vorschläge des Europäischen Parlaments zur Regulierung der Künstlichen Intelligenz nicht länger zu blockieren.
Anlass sind die kritischen Einlassungen des Bundeswirtschafts- und des Verkehrsministeriums gegenüber dem AI-Act der EU, der sich zurzeit im europäischen Gesetzgebungsverfahren befindet. Die Ministerien favorisieren im Hinblick auf die sogenannten Basismodelle eine Selbstverpflichtung bei der Anwendung von Künstlicher Intelligenz anstelle gesetzlicher Verpflichtungen. „Wenn es nur eine Selbstverpflichtung gibt, ist das wie eine Einladung zum Missbrauch“, warnt DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. „Die Folgen für Gesellschaft, Wirtschaft und Medien wären dramatisch und vermutlich irreparabel.“
Der DJV-Vorsitzende sieht in KI-Anwendungen Chancen aber auch Risiken für den Journalismus. „Um der Glaubwürdigkeit des Journalismus willen müssen die Mediennutzer zu jedem Zeitpunkt wissen, ob sie mit menschengemachten Informationen und Bildern beliefert werden oder ob KI im Spiel ist.“ Transparenz müsse auch hinsichtlich der verwendeten Trainingsdaten gelten, ohne die es auch keine Vergütung der Urheber und Urheberinnen für die Nutzung ihrer Werke gäbe. „Wer verpflichtende Transparenzpflichten streicht, setzt die Zukunft der Presselandschaft aufs Spiel“, warnt Mika Beuster.
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Hendrik Zörner
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