Fall Seppelt
Fifa in Verantwortung
Nach der Entscheidung der ARD, Sportreporter Hajo Seppelt nicht zur Berichterstattung über die Fußball-WM nach Russland reisen zu lassen, sieht der Deutsche Journalisten-Verband die Fifa in der Verantwortung.
„Der Weltfußballverband muss dafür sorgen, dass Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit haben, frei und ungehindert über die Spiele, aber auch über Land und Leute berichten können“, erklärt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Das gelte nicht nur für Russland, sondern auch für künftige Austragungsländer der Weltmeisterschaft. „Wenn ein renommierter Sportjournalist, der viele Dopingfälle aufgedeckt hat, aus Sicherheitsgründen auf die Reise nach Russland verzichten muss, ist etwas faul an der Auswahl der Gastgeber durch die Fifa“, kritisiert Überall. Die Fifa müsse ernsthaft darüber nachdenken, ob autokratische Regime oder Diktaturen, die die Pressefreiheit mit Füßen treten, die Fußball-WM durchführen dürften. Das gelte auch für Katar, wo die nächste Weltmeisterschaft stattfinden soll.Die ARD hatte am gestrigen Abend nach Rücksprache mit Bundesaußenminister Heiko Maas entschieden, dass Sportreporter Hajo Seppelt aus Sicherheitsgründen nicht zur Fußball-WM nach Russland reist. Grundlage der Entscheidung waren Gefährdungsanalysen deutscher Sicherheitsbehörden.Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:Hendrik ZörnerBei Rückfragen: Tel. 030/72 62 79 20, Fax 030/726 27 92 13
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