RBB-Intendantin
Ehrliche Transparenz gefordert
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Patricia Schlesinger, zu umfassender Transparenz zu den Vorwürfen auf, die gegen sie seit Wochen erhoben werden.
DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall befürchtet andernfalls einen schweren Schaden für die Glaubwürdigkeit des RBB und des gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Steffen Grimberg, Vorsitzender des DJV Berlin/JVBB, hält es für nicht vermittelbar, dass die Intendantin offenbar in erster Liníe persönliche Interessen verfolge und Kritik als Kampagne gegen sie diffamiere.
Die am heutigen Freitag bekannt gewordenen Dienstwagenvorwürfe gegen Schlesinger „sind das Sahnehäubchen auf dem Berg der offenen Fragen“, sagt Überall. „Ob klärungsbedürftige Beraterverträge, die Abrechnung von Bewirtungen in den eigenen vier Wänden oder schließlich die Fragen rund um den Dienstwagen – das alles hat das Potential, die Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks massiv zu erschüttern. Als Amtsträgerin im rechtlichen Sinne wäre Frau Schlesinger gut beraten, weniger öffentlich über Kräfte zu lamentieren, die ihr schaden wollen. Darüber hinaus gibt es auch einen moralischen und berufsethischen Anspruch auf umfassende und rückhaltlose Aufklärung, damit der Ruf von RBB und ARD keinen Schaden nimmt.“ Und Grimberg fügt hinzu: „Wenn es um dringend notwendige Tariferhöhungen und Bestandsschutz für unsere Kolleginnen und Kollegen beim Sender geht, geben sich die Verantwortlichen hartleibig. Gleichzeitig kommt die Geschäftsleitung inklusive Intendantin in den Genuss üppiger Gehaltserhöhungen. So geht das nicht.“ Überall: „Der RBB als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt muss in eigener Sache genauso transparent agieren, wie es die Journalisten des Senders von Politikern, Wirtschaftsbossen und anderen Prominenten zu Recht immer wieder fordern.“
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Hendrik Zörner
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