Digitale Plattform
DJV unterstützt ARD-Pläne
Der Deutsche Journalisten-Verband unterstützt Bestrebungen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, eine gemeinsame digitale Plattform ins Leben zu rufen.
Der DJV reagiert damit auf Äußerungen des ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke in der Wirtschaftswoche. Danach soll eine gemeinwohlorientierte Plattform geschaffen werden, die die digitalen Inhalte der Sender verbreitet. „Das kann ein geeignetes Instrument gegen den Missbrauch der Marktmacht US-amerikanischer Tech-Konzerne werden“, schätzt DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. „Bisher sieht die Verbreitung so aus, dass mit dem Rundfunkbeitrag Inhalte produziert werden, deren Digitalvermarktung den Erlösen von Youtube, Netflix und anderen gewinnorientierten Unternehmen zugute kommt.“ Bei den Journalistinnen und Journalisten komme hingegen immer weniger Geld an. „Darüber hinaus bestimmt Big-Tech zunehmend darüber, wem was und wann zugespielt wird.“ Das sei kein nachhaltiges, die Meinungsvielfalt förderndes Modell.
Der DJV-Vorsitzende hält es in dem Zusammenhang für sinnvoll, die zu gründende Plattform auch für Zeitungs- und Zeitschriftenverlage zu öffnen: „Gegen Google und Co haben Sender und Verlage die gleichen Interessen. Warum also getrennt marschieren?“ Je mehr Medienunternehmen an der neuen Plattform beteiligt würden, desto größer sei deren Kraft. Beuster: „Das wird kein Kindergeburtstag, denn die Tech-Konzerne werden ihre Kommerzinteressen zäh verteidigen.“ Aber der Erhalt von Meinungsvielfalt, Presse- und Rundfunkfreiheit seien diesen Kampf wert.
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Hendrik Zörner
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