KI im Journalismus
DJV fordert klare Regeln
Der Gesamtvorstand des Deutschen Journalisten-Verbands fordert dazu auf, die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Gesellschaft und Journalismus in den Blick zu nehmen.
Ein entsprechendes Positionspapier verabschiedete der DJV-Gesamtvorstand in Kassel einstimmig. „Der Einsatz Künstlicher Intelligenz im Bereich des Journalismus hat das Potenzial, sich auf die Meinungs- und Willensbildung und damit auf Staat und Gesellschaft auszuwirken. Er wird zudem tiefgreifende Folgen für die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten haben“, heißt es in dem Papier wörtlich. Und weiter: „KI-Anwendungen agieren fernab von Ethik und einem Wertesystem und sind daher nicht in der Lage, die Wächterfunktion, die Journalistinnen und Journalisten seit jeher zukommt, zu übernehmen. Die redaktionelle Verantwortung über die Inhalte besteht auch für mithilfe einer technologischen Lösung wie der KI generierte Texte. Medienhäuser können sich nicht aus dieser Verantwortung stehlen. Das gilt auch im Hinblick auf ihre soziale Verantwortung als Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Keinesfalls darf es dazu kommen, dass ,Kollege KI‘ Redakteurinnen und Redakteure ersetzt.“
DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall fügt hinzu: „Die fingierte Geschichte um den früheren Rennfahrer Michael Schumacher im Blatt Die Aktuelle unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf.“ Die schnelle Reaktion der Funke Mediengruppe in dem Fall ändere nichts daran, „dass der Journalismus beim Thema KI vor großen Herausforderungen steht“. Änderungsbedarf gebe es auch noch hinsichtlich der Vergütung von Texten und Bildern journalistischen Ursprungs durch KI-Anwendungen. Überall: „Einen groß angelegten Inhalteklau zum Nulltarif durch den Kollegen Roboter darf es nicht geben.“
Das DJV-Positionspapier ist auf den Digitalseiten des DJV zu finden: https://djv.de/ki
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