Akkreditierungen
Brüssel muss reformieren
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die EU-Kommission auf, ihre Akkreditierungsbestimmungen für Journalisten zu überprüfen.
Anlass ist die Weigerung der Kommission, dem deutschen Portal Netzpolitik.org die Presseakkreditierung zu bewilligen. Angeblich würden die Bestimmungen nicht erfüllt, weil das Medium nicht kommerziell ausgerichtet ist. Außerdem schreiben die Bestimmungen einen Wohnsitz des Berichterstatters in Belgien vor. „Die hauptberufliche journalistische Tätigkeit eines Berichterstatters muss das eigentliche Kriterium für die Zulassung in Brüssel sein“, fordert DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Es sei nicht akzeptabel, dass die Online-Redakteure von Netzpolitik.org schlechter gestellt würden als andere Korrespondenten in der europäischen Hauptstadt.Aus Sicht des DJV-Vorsitzenden sind die Bestimmungen „offenbar nicht mehr up to date“. Mit dem Kriterium der kommerziellen Ausrichtung des Mediums müsste allen EU-Korrespondenten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks die Zulassung entzogen würden. Überall: „Eine absurde Vorstellung.“Die EU-Kommission solle bei der Akkreditierung von Journalistinnen und Journalisten den rasant fortschreitenden Medienwandel stärker berücksichtigen: „Die Nische der nicht kommerziellen Online-Medien gab es vor einigen Jahren noch nicht. Aber jetzt spielen sie eine wachsende Rolle. Das muss die EU berücksichtigen.“Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:Hendrik ZörnerBei Rückfragen: Tel. 030/72 62 79 20, Fax 030/726 27 92 13
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