Julian Assange
Auslieferung verweigern
Der Deutsche Journalisten-Verband appelliert an den britischen High Court, das Auslieferungsersuchen der USA zum Wikileaks-Gründer Julian Assange am morgigen Dienstag endgültig abzulehnen.
Assange droht in den USA im Fall einer Verurteilung eine Gefängnisstrafe von 175 Jahren. „Das kommt einem Todesurteil gleich“, kritisiert DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster.
Die US-Justiz will Julian Assange, der seit mehr als vier Jahren in britischer Haft einsitzt, wegen schwerer Verstöße gegen das amerikanische Spionagegesetz von 1917 anklagen. Die Veröffentlichung geheimer Militärprotokolle der USA zu Afghanistan und Irak durch Wikileaks wird von den US-Behörden als Spionage und nicht als journalistische Aufklärungsarbeit gewertet. Beuster: „Wikileaks hat maßgeblichen Anteil daran, dass die Weltöffentlichkeit die schmutzige Seite der US-Kriegseinsätze erfuhr. Dafür verdient Julian Assange Auszeichnungen und nicht Haft.“ Mit einer verweigerten Auslieferung an die USA könne der britische High Court ein klares und juristisch unmissverständliches Zeichen setzen.
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