Charkiw-Bombardement
Angriff auf den Journalismus
Der Deutsche Journalisten-Verband verurteilt das russische Bombardement eines Hotels in der ukrainischen Stadt Charkiw als Angriff auf den Journalismus.
Bei dem Überfall am gestrigen Abend auf das Kharkiv Palace Hotel wurde eine ZDF-Mitarbeiterin verletzt. Ob weitere Medienvertreter Opfer wurden, ist bisher nicht bekannt. Das Hotel, das bei dem Beschuss stark beschädigt wurde, ist Berichten zufolge häufig von Journalistinnen und Journalisten genutzt worden. DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster wünscht der ZDF-Mitarbeiterin gute und vollständige Genesung: „Unsere Gedanken sind bei der Kollegin, die dafür büßen musste, dass sie mit ihrer Arbeit Teil der freien und unabhängigen Berichterstattung über Wladimir Putins barbarischen Krieg gegen die Ukraine war.“
Der DJV-Vorsitzende nennt in dem Zusammenhang die Begründung des russischen Verteidigungsministeriums für den Angriff auf das Charkiwer Hotel „menschenverachtend und zynisch“. Nach dem Anschlag teilte das Ministerium mit, der Angriff habe „Vertreter des Hauptnachrichtendienstes und der ukrainischen Streitkräfte“ ausgeschaltet. Beuster: „Wir Journalisten sind kein Nachrichtendienst und auch keine Kriegspartei, sondern unabhängige Beobachter des Geschehens.“ Kriegsberichterstatter ständen unter dem Schutz der Genfer Konvention. „Das gilt auch für den Ukraine-Krieg.“
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Hendrik Zörner
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