Öffentlich-Rechtliche
Zuspruch von ganz oben
Die Intendanten der öffentlich-rechtlichen Sender erschienen samt Gefolge zur Audienz beim Papst in Rom. Nein, kein verspäteter Aprilscherz.
Was könnte aus diesem Stoff alles machen, wenn heute nicht der 5., sondern der 1. April wäre? Zum Beispiel: "Papst spricht Intendanten heilig" oder "Der Weg zur Hölle führt über RTL." Ist aber leider nicht, was wohl der Grund dafür ist, dass es die Audienz des Papstes für die Intendanten der öffentlich-rechtlichen Sender nur in einige Zeitungen geschafft hat.Im Tagesspiegel lesen wir, dass die ARD-Spitzen mit 14 Personen und das ZDF mit sechs Teilnehmern zum Plausch mit Franziskus angereist waren. Außerdem waren die Chefs von Deutschlandradio und Deutscher Welle bei Seiner Heiligkeit dabei. Der Papst hatte nur lobende Worte für die Taten seiner Schäfchen im Munde. Er ermutigte die Sendervertreter "in Ihrem Einsatz, dafür zu sorgen, dass es Fakten statt Fake News, Objektivität statt Gerücht, Differenzierung statt oberflächlicher Schlagzeilen gibt". Und weiter: "Ich hoffe, bei Ihrem Dienst fehlt nie das Gute, fehlen nie die vielen guten Botschaften, über die es zu berichten lohnt und die Hoffnung schenken. Möge der Herr Ihr Tun mit seinem Segen begleiten. Und, bitte, vergessen Sie nicht, für mich zu beten." Es dürfte also künftig noch schwerer sein, einen Termin bei einem öffentlich-rechtlichen Intendanten zu bekommen. Beten kostet nun mal Zeit. Halleluja!Ein Kommentar von Hendrik Zörner