Reform
Zukunftsrat ohne Zukunft?
Der Zukunftsrat, der sich Gedanken über Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks machen soll, ist installiert. Vorschläge und Bedenken über die personelle Zusammensetzung wurden ignoriert. Geht so Zukunft?
Zwei Wochen ist es her, seit wir vom DJV titelten: "Zukunftsrat steht nicht für Zukunft." Die Headline lässt sich jetzt täglich wiederholen, denn das Gremium wurde mit genau den Personen installiert, die nur teilweise über aktuelle Medienkompetenz verfügen. Und das Schlimmste: Kein einziger Praktiker aus den öffentlich-rechtlichen Redaktionen sitzt mit am Tisch. Worüber, bitteschön, wollen sich die Herrschaften eigentlich austauschen? Mit welchem Ziel? Am Ende könnte der bedeutungsschwere Satz stehen: Gut, dass wir mal drüber geredet haben.
Das ließe sich noch verkraften, wenn die Anstalten und mithin das gesamte öffentlich-rechtliche Rundfunksystem nicht so unter Beschuss ständen, wie wir es seit den ersten Enthüllungen in der Schlesinger-Affäre erleben müssen. Kein Wunder, dass auch die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse (AGRA) von einer verpassten Chance spricht. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner