Überfall auf zdf-team
Wo bleibt die Reue?
Ansprechpartner*in
Hendrik Zörner
Bereits am ersten Verhandlungstag endete das Gerichtsverfahren um den Überfall auf ein Team der ZDF-Heute-Show gegen vier Angeklagte. Sie waren geständig und erhielten jeweils zwei Jahre Haft auf Bewährung.
Das Berliner Amtsgericht Tiergarten hatte mehrere Verhandlungstage bis zum 13. März angesetzt. Doch es blieb bei einem Tag, denn die Angeklagten gestanden die Tat. Das heißt: Ihre Anwälte verlasen die Geständnisse. Die drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 28 und 34 Jahren sagten nichts. Und auch die Entschuldigung gegenüber den Betroffenen aus dem ZDF-Team wurde vorgelesen. Die Strafe: jeweils zwei Jahre auf Bewährung und je 5.000 Euro Schmerzensgeld für die verprügelten Kolleginnen und Kollegen sowie eine Entschuldigung für die Tat. Eines der Opfer zeigte sich anschließend alles andere als zufrieden, weil die Entschuldigung nicht persönlich vorgetragen, sondern vom Verteidiger verlesen wurde.
Ob das Urteil Bestand hat, hängt davon ab, ob die Täter in Berufung gehen. Das war zunächst noch unklar. Klar war, dass sie nicht Journalisten verletzen wollten, sondern es offenbar auf Querdenker abgesehen hatten. Es habe eine Verwechslung gegeben, hieß es im Gerichtssaal. An den Schmerzen, die die Kollegen davontrugen, ändert das nichts. Und die sind es, die letztlich zählen. Die Täter sollten ernsthafte Reue zeigen. Alles andere ist nicht akzeptabel.