Journalistin des Jahres
Wissenschaftsjournalismus boomt
Die WDR-Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim ist als Journalistin des Jahres für ihre Arbeit geehrt worden. Das hat sie verdient. Die Auszeichnung spiegelt auch den Bedeutungszuwachs des Wissenschaftsjournalismus wider.
Dass eine promovierte Chemikerin Journalismus macht, mag noch nicht herausragend sein. Dass sie das auf YouTube veröffentlicht und damit den Nerv der überwiegend jungen YouTuber trifft, ist einzigartig. Mai Thi Nguyen-Kim ist deshalb jetzt als Journalistin des Jahres geehrt worden. Zu Recht.
Seit die Corona-Pandemie weltweit ihren Schrecken verbreitet, ist die Nachfrage nach seriösen und faktenbasierten Informationen massiv angestiegen. Darüber können auch Corona-Leugner und Verschwörungsideologen nicht hinwegtäuschen. Die Menschen wollen wissen, was Sache ist. Im Frühjahr, während des ersten Lockdowns, sprangen die Einschaltquoten von Nachrichtensendungen nach oben, stiegen die Zugriffszahlen auf Nachrichtenportale massiv an, nahm die Zahl der Zeitungsabos zu. Mit der Folge, dass verständlich aufbereitete Informationen, Hintergründe und Zusammenhänge aus der Wissenschaft gefragt waren.
Je stärker die Zahlen der Infizierten, Erkrankten und Toten ansteigen, desto größer wird auch wieder die Nachfrage nach Informationen. Sie zu liefern und wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich aufzubereiten, ist Aufgabe von Wissenschaftsjournalisten. Und da sind wir wieder bei Mai Thi Nguyen-Kim und ihren Kolleginnen und Kollegen in anderen Medien und Redaktionen. Auf sie alle kommt es besonders an - nicht nur, aber vor allem in Zeiten von Corona. Herzlichen Glückwunsch!
Ein Kommentar von Hendrik Zörner