Wahlrunden
Wer mit wem?
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Um die Wahlrunden der Spitzenpolitiker in ARD und ZDF gibt es heftigen Streit. Die Grünen sind auf der Zinne und die AfD auch. Die Auseinandersetzung geht intensiv weiter.
Die beiden Kanzlerkandidaten von SPD und CDU/CSU im Rededuell bei den Öffentlich-Rechtlichen sind gesetzt. Begründung: Der Amtsinhaber soll sich dem chancenreichsten Herausforderer stellen. Bei RTL dürfte das ähnlich laufen. Ein zweites Duell wollten ARD und ZDF mit Alice Weidel von der AfD und Robert Habeck von den Grünen führen. Seitdem ist der Ärger groß.
Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann teilte auf X mächtig gegen ARD und ZDF aus: "Die Zeiten der beiden großen Volksparteien sind vorbei. Das wissen alle. Der Öffentlich-Rechtliche noch nicht?" Und AfD-Chefin Alice Weidel nannte die Diskussionspläne eine "Farce". Dass die Partei mit den zweitbesten Umfragewerten in einer "Ameisenrunde" verschwinden solle, werde juristisch geprüft.
Das könnte sich erledigt haben. "Wir hatten ein solches Duell im Vorfeld klar ausgeschlossen und auch mitgeteilt, dass wir eine Einladung nicht akzeptieren werden", teilte Habecks Wahlkampfsprecher mit. Der Kanzlerkandidat der Grünen stehe dafür nicht zur Verfügung.
Wie die Sender aus dieser vertrackten Situation herauskommen wollen, ist noch offen. Bedenklich ist aber jetzt schon, mit welcher Verve die Spitzenpolitiker sich öffentlich auf eine redaktionelle Entscheidung der Sender stürzen - egal ob sie besonders klug war oder nicht. Zumindest verbal überschreiten einige hier ganz klar die Grenze.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner