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Wenn nichts mehr geht, wird strukturiert

18.09.2020

Der Kölner Medienkonzern will sich eine neue Struktur verpassen. Ersatz für verlegerische Innovation?

Es war einmal ein großer, stolzer Medienkonzern mit einem kantigen Patriarchen an der Spitze. Er brachte Zeitungen in Köln heraus und expandierte von da aus in die Republik, sogar bis in deren Osten. Als die Gewinne nicht mehr so sprudelten wie in früheren Jahrzehnten und der Patriarch sich erst zurückzog und dann starb, wollte sich der große, nicht mehr stolze Medienkonzern verkleinern. Nach und nach trennte er sich von seinem Tafelsilber. Was er nicht auf den ersten Schlag los wurde, verhökerte er. Hauptsache: weg damit. Am Ende war der große Konzern wieder da angekommen, von wo aus er seinen Kreuzzug gestartet hatte.
So lautet die Kurzfassung der Firmengeschichte des Medienkonzerns DuMont aus Köln. Und so könnte sie auch enden, wenn es da nicht wieder neue Nachrichten gäbe. Die erste war, dass die Kölner dem Düsseldorfer Verlag Girardet dessen Anteile am Express abkauften. Vom 1. Januar 2021 an soll die Düsseldorfer Boulevardzeitung komplett in die Zeitungsstruktur von DuMont aufgenommen werden.
Dann wurde bekannt, dass die Express-Redaktion in Bonn aufgelöst werden soll. Die Berichterstattung über die ehemalige Bundeshauptstadt soll aus dem Kölner Newsroom heraus erfolgen. Journalistische Nähe sieht anders aus. Und jetzt heißt es, dass sich DuMont eine neue Struktur verpassen will. Schon im nächsten Monat soll es losgehen mit dem Umbau zu einer Gruppe aus Unternehmen, der bis Ende 2021 abgeschlossen sein soll. Als jeweils eigene Holdings mit eigener Geschäftsführung sollen dann die Bereiche "Regionalmedien", "Business Information" und "Marketing Technology" agieren.
Warum es diese Bereiche besser machen können als der Medienkonzern klassischen Zuschnitts, wird nicht verraten. Und auch nicht, wie DuMont wieder zum gewinnträchtigen Verlag werden soll. Umbau als Selbstzweck? Es sieht ganz so aus.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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