Propaganda
Wem wir nichts sagen
Sputnik News versucht auf seine eigene Weise, Honig aus der Berichterstattung über gefälschte Spiegel-Reportagen zu ziehen. Und nimmt dabei den DJV aufs Korn.
Sputnik News bläst seine Interview-Anfragen beim DJV mächtig auf. Angeblich bekämen russische Medien generell keine Auskünfte, heißt es da. Was war geschehen? Als die Fälschungen des ehemaligen Spiegel-Journalisten bekannt wurden, fragte Sputnik bei der DJV-Pressestelle nach einem Statement. Nichts Außergewöhnliches, wäre da nicht der Absender der Anfrage. Klar ist, dass die Propagandakanäle des Kreml von uns keine Informationen, Statements und Kommentare bekommen. Mit dem Fall Relotius hat das ebenso wenig zu tun wie mit dem Spiegel.Wir arbeiten für Journalistinnen und Journalisten, für alle Berichterstatter, deren Geschäft Information und Aufklärung heißt. Wir arbeiten aber definitiv nicht für Propagandakanäle autokratischer Staaten, die bei sich zuhause kritische und unabhängige Journalisten unterdrücken und die Pressefreiheit de facto abgeschafft haben. Das gilt nicht erst seit heute, sondern ist Linie unserer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit seit langer Zeit. Dass Sputnik diese Weigerung bekannt macht, verwundert nicht.Ein Kommentar von Hendrik Zörner