Krise
Was macht eigentlich der WDR?
Das "Umweltsau"-Kinderlied treibt (seriöse) Kritiker und fanatische Medienhasser um. Die wittern ihre Chance, auf dem Thema ihre schmutzige Wäsche gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seine Journalisten zu waschen.
Kübelweise wird seit einer Woche Mist auf dem WDR, seinen Journalisten und allen Freunden des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ausgekippt. Zwar kamen zu der Demonstration gegen den Sender und das "Umweltsau"-Kinderlied am 4. Januar nur rund 50 Personen, aber dafür läuft der Shitstorm in den Social Media auf Hochtouren: heftig gegen den WDR, aber auch gegen seine Verteidiger, etwa den DJV.Und was macht der Sender, der so im Kreuzfeuer steht? Antwortet mit besänftigenden Zeilen, wenn ihm Wut entgegen schlägt: "Es gab viele kritische Stimmen. In viele verschiedene Richtungen. Danke auch für Ihre. Wir nehmen sie wahr, nehmen sie ernst, weil Sie als Bürger uns wichtig sind." Schön, aber ist das alles? Offenbar schon, denn die Hauptperson in dem Drama, WDR-Intendant Tom Buhrow, kann oder will scheinbar nicht verstehen, warum die WDR-Journalisten stocksauer auf ihn sind. Die Redakteursvertretung wirft Buhrow vor, dass er "einem offenbar von Rechtsextremen orchestrierten Shitstorm" so leicht nachgegeben habe, wie es in einem Brief an den Intendanten heißt.Der Vorwurf wiegt schwer, zumal er absolut berechtigt ist. Am morgigen Dienstag hat Tom Buhrow Gelegenheit, sich dazu zu äußern. Dann gibt es eine außerordentliche Redakteursversammlung.Ein Kommentar von Hendrik Zörner