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#djv13

Was für die freien Journalisten beim großen Bundestreffen rauskam

20.11.2013

Logo der Aktion FAIRhaltensregeln

Aktionen, Diskussionen, Beschlüsse - und immer an die Freien denken...

Drei Tage lang, zum Teil sogar vier Tage tagten knapp 300 Journalisten in Fachausschüssen, in Arbeitsgruppen und im großen Plenum auf dem großen DJV-Verbandstreffen Anfang November. Die Hälfte der Delegierte waren freie Journalisten, 150 an der Zahl.

Was kommt raus, wenn über Tage diskutiert und verhandelt wird? In vielen Anträgen und Debatten ging es um die Freien. Am Ende standen zahlreiche Beschlüsse, von denen hier einige herausgestellt werden:

- eine neue Arbeitsgruppe soll sich der Zukunft des Berufs widmen, in dem immer mehr Journalisten als Freie neue Geschäfts- und Finanzierungsmodelle ausprobieren und  zugleich selbst in ganz neuer Weise Berufswege aufbauen müssen, etwa durch Markenbildung, hier sollen Angebote des DJV erarbeitet werden,

- geeignete Lösungen und gesetzliche Regelungen sollen erarbeitet werden, die darauf abzielen, die berechtigten Ansprüche von freien Mitarbeitern nach den Gemeinsamen Vergütungsregeln durchzusetzen, ohne dass der Einzelne sie individuell einklagen muss,

- eine Untersuchung soll durchgeführt werden, die auf einer aktuellen Basis feststellt, welche Verlage in welchem Umfang nach den Maßstäben der
Gemeinsamen Vergütungsregeln honorieren,

- Einsatz für die Sicherung der Finanzen der Künstlersozialkasse, auch durch engere Kontrollen der Verwerter,

- eine Arbeitsgruppe soll eingesetzt werden, die bis zur Versammlung der Wahrnehmungsberechtigten im Mai 2014 Vorschläge erarbeitet, um das Online-Meldesystem TOM nutzerfreundlicher zu gestalten, ein alternatives Modell zu den Zählmarken zu entwickeln, sowie ein System zu erarbeiten, mit dem in Anlehnung an das Printmeldesystem verschiedene Bereiche des Journalismus gerechter abgebildet werden,

- es soll dafür gesorgt werden, dass in allen ARD-Anstalten die arbeitnehmerähnlichen Journalistinnen und Journalisten den Personalrat wählen und von ihm vertreten werden dürfen,

- in den Rundfunkanstalten soll das Informationssystem zu Beitragübernahmen zwischen den einzelnen Sendern und zur Deutschen Welle so verbessert werden, dass freie Mitarbeiter in jedem Fall und zügig über die Übernahme informiert werden und zeitnah das ihnen zustehende Wiederholungshonorar erhalten; zeitgleiche Beitragsübernahmen ebenso als honorarpflichtige Übernahme zu werten wie zeitversetzte Übernahmen; die Honorarverträge ohne Wiederholungsvergütung abzuschaffen,

- die Kompetenz von Bildjournalisten soll in der Öffentlichkeit herausgestellt werden und Gespräche mit Medienunternehmen geführt werden, mit dem Ziel der Einhaltung und Stärkung des Berufs Bildjournalist/Bildjournalistin,

- Der DJV soll sich in der Frage der sicheren Kommunikation von Journalisten engagieren und eigene Angebote erarbeiten,

- Bundesbehörden sollen über ein neues Presseauskunftsgesetz zu Auskünften verpflichtet werden.

Während des Verbandstags machten Mitglieder des Bundesfachausschusses der freien Journalisten durch die Verteilung von Plakten, Handzetteln und Postkarten auf die bereits im Jahr 2012 beschlossenen FAIRhaltensregelungen aufmerksam.

Im neugewählten - und bisherigen - DJV-Bundesvorstand lautet bei fünf von sieben Mitglieder weiterhin das Attribut "freie/r Journalist/in". Auch von den zwei Redakteuren im Vorstand dürfte freilich genauso gelten, dass sie ein offenes Ohr für Fragen, Kritik, Anregungen oder Diskussionen der freien Kollegen haben.

Die ausführliche Dokumentation der Beschlüsse findet sich <link fileadmin user_upload infos verbandstag_2013 _dokumentation_verbandstag_2013.pdf link-file>hier.


MH

DJV-Freie

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