Facebook-Panne
Warten auf Gottvater
Facebook hatte eine schwerwiegende Panne über viele Stunden hinweg. Schlimm für die weltweite Netz-Community. Am Morgen hat das Unternehmen darüber aufgeklärt. Aber weil sich nicht Mark Zuckerberg persönlich rechtfertigte, sind viele User sauer.
Drei Milliarden Menschen ohne Netzkommunikation und noch nicht bezifferte wirtschaftliche Schäden. Das ist die vorläufige Bilanz der schwerwiegenden Panne bei Facebook und den angeschlossenen Töchtern, die gestern gegen 17.30 Uhr ihren Anfang nahm und erst in der Nacht wieder behoben wurde. Mit Konfigurationsproblemen erklärte der Konzern später den Blackout. Ob es stimmt, wissen nur die Mitarbeiter, aber zumindest für viele User klingt die Erklärung nachvollziehbar.
Für viele, nicht für alle. Auch zu hören in der Netzdiskussion waren dann diejenigen, die stocksauer auf Facebook-Gründer Mark Zuckerberg reagierten, weil er in höchsten Tönen von einer Forschungsinstitution schwärmte, die von ihm und seiner Frau unterstützt wird, statt sich zu der Panne zu äußern. Verständlicher wäre, wenn sich der geballte Zorn der Community wegen der Enthüllungen der Whistleblowerin Frances Haugen über Facebook entladen würde. Stattdessen liest sich das Verhalten wie das Warten der Gläubigen auf Gottvater.
In welcher Welt manche Leute leben...
Ein Kommentar von Hendrik Zörner