Vierte Tarifrunde Tageszeitungen
Warnstreiks an über 50 Zeitungen angekündigt
Heute um 12 Uhr geht's in Frankfurt los mit #TVTZ18. Die Stimmung in den Redaktionen ist schlecht, die Streikbereitschaft dementsprechend sichtbar hoch. Streiks an über 50 Zeitungen sind angekündigt. Der DJV wird im Laufe des Tages informieren.
Die Gewerkschaften fordern rund 4,5 Prozent mehr Gehalt bzw. Honorar und für Jungredakteure wenigstens 200 Euro mehr im Monat. Geboten wurden vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) bisher nur rund 1,04 Prozent, eine offensichtlich inakzeptable Abweichung von der allgemeinen Einkommensentwicklung. Damit wird der Beruf noch unattraktiver für den journalistischen Nachwuchs, als er es in den vergangenen Jahren ohnehin schon geworden ist. Die Zeiten, in denen es ohne Wenn und Aber erstrebenswert für die hellsten Köpfe des Jahrgangs erschien, Journalisten zu werden, die liegen einige Jahre hinter uns. Das muss sich wieder ändern. Journalismus ist schließlich nicht zuletzt eine wichtige Säule der Demokratie.Geradezu ein Hohn ist, dass BDZV-Verhandlungsführer Georg Wallraf gegenüber der Stuttgarter Zeitung im Zusammenhang mit den Gehaltstarifverhandlungen darauf verweist, dass es auch viele Startups im Medienbereich gebe, die schlechter bezahlten, aber trotzdem attraktiv für junge Leute seien. Selbst wenn das für den einen oder anderen so sein mag, bei weitem nicht für alle, so bedeutet es im Umkehrschluss jedenfalls keinesfalls, dass die Attraktivität von Zeitungen steigt, wenn sie ihre Bedingungen verschlechtern. Die hohe Streikbereitschaft spricht Bände.Ein Kommentar von Eva Werner