Russische Medien
War es ein Anschlagsversuch?
Die russische Propaganda in Deutschland dreht auf: Angeblich sollte auf russische Journalisten in Berlin ein Anschlag verübt werden. Oder war er fingiert? Der Fall muss aufgeklärt werden.
Nicht der Propagandakanal RT war das Ziel, sondern die Agentur Ria Novosti. Der feine Unterschied: RT residiert in Berlin-Mitte, die Agentur in einem heruntergekommenen Gebäude im Stadtteil Steglitz, weit weg vom politischen Geschehen der Hauptstadt. Dort soll ein lauter Knall zu hören gewesen sein. Die Polizei hingegen fand nur eine eingeworfene Fensterscheibe vor. Dahinter habe sich ein Brandsatz befunden, der jedoch nicht detoniert ist. Zeitweise sollen die Hausbewohner, darunter russische Journalisten, evakuiert worden sein. Ob es sich um einen missglückten oder um einen fingierten Anschlagsversuch gehandelt hat, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.
So lange noch kein Ergebnis vorliegt, dreht die russische Propaganda schon mal auf. Die deutschen Medien berichteten nicht darüber, heißt es. Auch wurde eine emotionale Reaktion der Journalistenkollegen vermisst. Stattdessen extreme Feindseligkeit gegen die in Berlin lebenden Russen.
Die Vorwürfe gehören in das Reich der Märchen. Propaganda eben, wie sie bei RT an der Tagesordnung ist. Nur schon um russischen Fake News keine Nahrung zu geben, muss der merkwürdige Anschlagsversuch aufgeklärt werden. Wie auch immer das Ergebnis aussehen wird, darüber wird bestimmt berichtet werden.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner