Gewalt
Viel zu viele Übergriffe
Polizei: Schutz für Journalisten nötig. Foto: Sören Kohlhuber
22 tätliche Übergriffe auf Journalisten soll es in diesem Jahr in Deutschland bereits gegeben haben. Das hat das Europäische Zentrum für Presse und Medienfreiheit (ECPMF) in Leipzig mitgeteilt.
"Feindbild ,Lügenpresse'" heißt der Report, den das Europäische Zentrum für Presse und Medienfreiheit (ECPMF) in Leipzig jetzt zum dritten Mal herausgegeben hat. In den drei Ausgaben lässt sich die Entwicklung seit 2015 nachlesen. Die Berichte bestätigen die Meldungen über Beschimpfungen und Beleidigungen von Journalisten bis hin zu körperlicher Gewalt gegen die Kollegen. Im gerade erschienenen Report Feindbild III steht eine alarmierende Zahl: 22 tätliche Übergriffe auf Journalisten hat es demnach seit Jahresanfang bereits gegeben. Die Verfasser der Studie, der Medienwissenschaftler Martin Hoffmann und die Politikwissenschaftlerin Pauline Betche, haben ihren Report denn auch "Schulterschluss der Gewaltbereiten" genannt. Den gab es allein 13 mal in Sachsen.Was sich daraus ableitet, liegt auf der Hand: Bei Demonstrationen und Versammlungen im rechten politischen Spektrum muss hinreichend Polizei bereit stehen, um die Arbeit von Journalisten abzusichern. "Die Polizei muss außerdem gut geschult sein, damit sie nicht von Demonstrationsteilnehmern instrumentalisiert werden kann", sagt Lutz Kinkel, Geschäftsführer des ECPMF.Diese Forderung haben wir auch schon erhoben. Vielleicht werden die Innenminister der Länder und des Bundes ja wach, wenn nicht nur der DJV, sondern auch andere Organisationen nach einem besseren Schutz der Journalisten rufen. Es ist an der Zeit!Ein Kommentar von Hendrik Zörner