Funke Mediengruppe
Verbrechen lohnt sich nicht
Mehr als zwei Jahre nach dem verheerenden Ransomware-Angriff auf die Funke Mediengruppe haben jetzt die Ermittler zugeschlagen: In Nordrhein-Westfalen und in der Ukraine gab es Razzien und Festnahmen, erste Haftbefehle wurden erwirkt.
Das Weihnachtsfest 2020 dürfte vielen Funke-Beschäftigten noch lange in Erinnerung bleiben. Weil zwei Tage vor dem Fest alle Computer ausfielen und die Zeitungen nicht mehr erscheinen konnten, arbeiteten sie über die Feiertage fieberhaft daran, die IT wieder ans Laufen zu bringen. Nach Weihnachten konnten immerhin Notausgaben gedruckt und ausgeliefert werden. Grund für den Totalausfall war ein verheerender Ransomware-Angriff auf das Medienunternehmen. Die Folgen waren noch bis in den Februar 2021 spürbar. Mit erheblicher zeitlicher Verzögerung erhielten die Freien von Funke endlich ihre überfälligen Honorare. Zuvor hatte der DJV NRW interveniert.
Mehr als zwei Jahre später können die Ermittler Erfolge vermelden: In der vergangenen Woche wurden mehrere Häuser in Nordrhein-Westfalen und in der Ukraine durchsucht, wurden Verdächtige festgenommen. Und gestern schließlich gab es drei Haftbefehle. Ob die Verdächtigen auch die Täter waren, wird sich zeigen. Immerhin haben Fahnder aus den USA, den Niederlanden und aus Deutschland gemeinsame Sache gemacht, um den Kriminellen das Handwerk zu legen. Die Hacker hatten nicht nur Funke lahmgelegt, sondern auch ein Uniklinikum.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner