Belarus
Tut.by gesperrt
Das letzte unabhängige Medium in Belarus, das Nachrichtenportal Tut.by, wurde gesperrt, Journalisten in Haft genommen. Damit sind die letzten Reste der Pressefreiheit in dem Land beseitigt worden.
Die Sperre des Portals Tut.by ist der Höhepunkt und zugleich der Schlusspunkt im Kampf des Präsidenten Alexander Lukaschenko gegen das Grundrecht der Presse- und Meinungsfreiheit in seinem Kerkerstaat. Seit einem Jahr führt Lukaschenko unerbittlich Krieg gegen Journalisten, egal ob aus dem In- oder Ausland. Viele Videos über die Geschehnisse in Belarus stammen seit Monaten schon nicht mehr von Journalisten, sondern von Demonstranten, die die Übergriffe der Sicherheitsbehörden mit ihren Handys filmen. Das Portal, auf dem sich Belarussen bisher darüber informieren konnten, was in ihrem Land los ist, wurde nun gesperrt, die Redaktion in Haft genommen. Damit sind die letzten Reste der Pressefreiheit beseitigt.
Und was tun die Regierungen des angrenzenden Europa? Sie schweigen, wie schon so oft bei Demonstrationen gegen den Minsker Autokraten. Was zählen schon die Grundrechte, wenn die Handelsbeziehungen stimmen?
Ein Kommentar von Hendrik Zörner