Tageszeitungen
Streiks gehen weiter
Nach der erfolglosen vierten Tarifrunde mit den Zeitungsverlegern am Montag wird auch heute wieder an einigen Zeitungen gestreikt.
Die Zeitungsverleger haben den Bogen mit ihren sogenannten Tarifangeboten überspannt. So sehen das die Journalistinnen und Journalisten an etlichen Tageszeitungen, die seit vergangenem Freitag in befristete Warnstreiks getreten sind. Erst 0,96 Prozent mehr, dann 1,04 Prozent und in der vierten Tarifrunde am Montag schließlich 1,3 Prozent. So lauteten die "Angebote" der Verleger. Also deutlich weniger, als die Preissteigerungsrate ausmacht. Dafür sollen Tarifverhandlungen geführt werden? Diese Frage treibt zahlreiche Kolleginnen und Kollegen um.Zu Recht. Denn die Zeitungsverlage machen Gewinne, können sich Einkommenssteigerungen deutlich über der Inflationsrate leisten. Und sie sind auch in der Lage, den Jungredakteuren ein Plus zu bieten, das sie nicht an ihrer Berufswahl zweifeln und womöglich abspringen lässt. Aber von Einsicht ist beim BDZV in den Tarifverhandlungen nichts zu spüren. Im Gegenteil.Die Folge: Journalisten etlicher Tageszeitungen in Ostwestfalen, darunter Neue Westfälische und Westfalenblatt, streiken auch heute wieder. Sie wollen ihren Arbeitskampf nutzen, um sich gemeinsam im Kino den Film "Die Verlegerin" anzusehen. Darin geht es um die Bedeutung der Pressefreiheit für die Demokratie. Und um eine starke Verlegerin, die allen Widerständen zum Trotz für die publizistischen Grundsätze ihrer Zeitung gekämpft hat. Ob die Tarifverhandler des BDZV den Film kennen?Ein Kommentar von Hendrik Zörner