ARD-ANSTALTEN
Streiken für mehr Einkommen
Bei drei ARD-Anstalten sind die Beschäftigten heute zu Warnstreiks aufgerufen. Der Grund: keine Bewegung der Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen.
Es geht nicht gerade um wenig: 10,5 Prozent mehr Einkommen fordert der DJV von mehreren ARD-Sendern. Die hohe Inflationsrate der letzten Monate und die geringen Gehalts- bzw. Honorarsteigerungen der zurückliegenden Jahre sind der Grund für die 10,5 Prozent. Bei permanent steigenden beruflichen Anforderungen bleibt den Journalistinnen und Journalisten an den Sendern heute weniger von ihrem Einkommen als noch vor zwei Jahren.
Und was machen die Tarifverhandler der Sender? Nichts. Sowohl beim NDR als auch bei WDR und SWR warten die Beschäftigten auf verhandlungsfähige Angebote der Arbeitgeber. Beim SWR etwa gab es in der zweiten Verhandlungsrunde immer noch kein Arbeitgeberangebot. Und die dritte Runde soll erst sieben Wochen nach der zweiten folgen.
Eine ähnliche Verzögerungstaktik herrscht beim WDR vor. Der DJV NRW spricht von einem "respektlosen Verhandlungsstil". Dieses Spiel auf Zeit wollen die Beschäftigten nicht länger mitmachen. Deshalb wurde für den heutigen Dienstag bei den drei ARD-Sendern zum Streik aufgerufen.
Bei früheren Warnstreiks wurden die Arbeitgeber immer dann verhandlungsbereit, wenn Radio- oder noch besser Fernsehbeiträge streikbedingt ausfielen. Ob das heute auch passiert?
Ein Kommentar von Hendrik Zörner