Frankfurter Rundschau
Streik - wenn sonst nichts geht
Ansprechpartner*in
Hendrik Zörner
50 Journalistinnen und Journalisten beteiligten sich am 1. Dezember an einem Warnstreik bei der Frankfurter Rundschau. Sie kämpfen für höhere Einkommen und einen Tarifvertrag.
Dass Journalismus viel mit innerer Überzeugung und Leidenschaft zu tun hat, wissen alle, die täglich redaktionell arbeiten. Das ist kein Job wie jeder andere. Vor allem ist Journalismus kein Beruf, mit dem man reich werden kann. Verarmen sollte man als Journalistin oder Journalist aber auch nicht.
Dieses Schicksal droht vor allem jungen Journalisten bei der Frankfurter Rundschau. Sie verdinen so wenig, dass sie sich eine Wohnung im teuren Frankfurt nicht leisten können. Die Folge sind lange Anfahtswege aus dem ferneren Umland. Und auch die älteren Beschäftigten der FR sind materiell nicht gerade auf Rosen gebettet. Der Grund: Ippen Media, der Eigentümer der Frankfurter Rundschau, weigert sich bislang beharrlich, einen Tarifvertrag abzuschließen und seinen Leuten mehr zu zahlen. Zwei Verhandlungsrunden um einen Tarifvertrag verliefen ergebnislos, die Geschäftsleitung wollte nach der zweiten Runde nicht mehr weiter verhandeln.
Die Antwort war ein Warnstreik am 1. Dezember, zu dem der DJV und ver.di aufriefen. 50 Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich daran mit der Folge, dass die Samstagsausgabe nur als Notausgabe erscheinen konnte.
Wenn die Geschäftsleitung klug ist, sieht sie in dem Warnstreik ein ernst zu nehmendes Signal und kehrt an den Verhandlungstisch zurück. Denn andernfalls muss sie mit weiteren Aktionen rechnen.