Russland/Iran
Stelldichein der Propagandisten
Die Staatsmedien von Russland und Iran wollen zusammenarbeiten. Das beschlossen sie in diesen Tagen. Kein gutes Omen.
Kulturell dürften die Unterschiede zwischen Russland und Iran groß sein: Hier die kapitalistisch geprägte Autokratie mit seiner russisch orthodoxen Kirche, da die Mullah-Diktatur mit dem Islam als Staatsreligion. Unterschiedliche Sprachen, unterschiedliche Schrift. Die Gemeinsamkeiten: diktatorisch geprägte Staaten ohne bürgerliche Freiheiten in fanatischer Gegnerschaft zum Westen.
Die Gemeinsamkeiten dürften den Ausschlag gegeben haben für eine Kooperation der Staatsmedien beider Länder, die vor wenigen Tagen bekannt wurde. Kooperationspartner sind der russische Propagandasender Sputnik und die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Medienaktivitäten auf der globalen Bühne sollten gestärkt werden, hieß es. Welche das sind, ist offen. Immerhin ist Sputnik in Europa verboten, erreicht hier also kein Massenpublikum. Und von Tasnim-Aktivitäten hierzulande ist bisher nichts bekannt.
Dennoch ist Vorsicht angebracht. Auch für Propaganda und übelste Hetze gilt: Gemeinsamkeit macht stark.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner