MDR
Sparen auf Kosten der Qualität
Ansprechpartner*in
Hendrik Zörner
Der Mitteldeutsche Rundfunk schaut aufs Geld. Die Folge: Die Regionalnachrichten im Radio werden eingedampft. Das Nachsehen haben die freien Mitarbeiter.
1,1 Millionen Euro. Das ist die Summe, die der MDR einsparen will. Wie das gelingt? Mit weniger Nachrichten aus den Regionen Sachsen-Anhalts. Stattdessen soll es mehr Nachrichtenbeiträge aus dem ganzen Bundesland geben. Der Sender will also weniger Aufträge an freie Journalistinnen und Journalisten vergeben. Für die Betroffenen ist es nur ein schwacher Trost, dass der MDR auch bei Volksmusikstar Florian Silbereisen den Rotstift ansetzt.
Beim Mitteldeutschen Rundfunk tritt jetzt genau das ein, wovor der DJV mit Blick auf die ARD-Anstalten mehrfach gewarnt hat: Die knappen öffentlich-rechtlichen Finanzen und die Aussicht auf zu geringe oder gar keine Zuwächse beim Rundfunkbeitrag schlagen auf die journalistischen Angebote der Sender durch. Das ist vor allem bitter für die unzähligen Freien, die das Programm der Sender mit ihren Beiträgen bestreiten. Es wirkt sich aber auch auf die Akzeptanz der Sender bei Hörern und Zuschauern aus, wenn es weniger statt mehr Informationen in Radio und Fernsehen gibt.
Der MDR setzt mit seiner Sparwut zudem das falsche Zeichen gegenüber der Politik. Die Gegner eines höheren Rundfunkbeitrags können gegenüber den Anstalten mit Blick auf den MDR argumentieren, dass mehr Geld doch gar nicht nötig ist. Denn auch in Sachsen-Anhalt wird weiterhin gesendet.
Die Sendeanstalt sollte ihre Sparpläne noch einmal überdenken. Auf Kosten der Programmqualität dürfen Einsparungen nicht gehen.