Brief an Merz
Reif fürs Museum
Ein Schreiben des DJV-Bundesvorsitzenden an CDU-Politiker Friedrich Merz von 2020 hat es bis ins Museum geschafft.
Ich mach‘ mir die Welt, wie sie mir gefällt. Dieses Motto steht für blühende Phantasie einer minderjährigen Roman- und Filmfigur. Es könnte aber auch genauso gut für das stehen, was im Jahr 2020 als Aussage des CDU-Politikers Friedrich Merz den Weg in die Öffentlichkeit fand. "Wir brauchen die nicht mehr", wurde Merz mit einem Ausspruch über Journalistinnen und Journalisten zitiert. Hintergrund war eine Diskussion über soziale Netzwerke, bei der Merz eine Machtverschiebung zugunsten der Politikerinnen und Politiker festgestellt haben wollte.
Dieses doch recht eigenartige Verständnis von Pressefreiheit hat der DJV seinerzeit zum Anlass genommen, Friedrich Merz einen Offenen Brief zu schreiben. "Glauben Sie ernsthaft, dass Videos, Tweets und Facebook-Postings als Informationsquellen der Bürgerinnen und Bürger ausreichen?", hieß es darin unter anderem. Bundesweit wurde der Brief von vielen Medien aufgegriffen, selbst in den Haupt-Nachrichtensendungen im Fernsehen wurde er erwähnt.
Merz ruderte damals zurück und beteuerte, er habe das so absolut nicht gemeint. Er setze sich natürlich für das Grundrecht der Pressefreiheit ein. Schon da war zu sehen: DJV wirkt!
Nun wird die kleine Auseinandersetzung sogar museumsreif. Im Haus der Geschichte in Bonn ist der Brief nun ausgedruckt als Ausstellungsstück zu sehen, als Bestandteil der Sonderausstellung "Deutschland Digital". So wirkt DJV nun auch beim historisch interessierten Publikum. Näheres dazu ist in einem kurzen Video unter diesem Link zu finden.
Ein Kommentar von Frank Überall