Entlassungen bei dpa
Rauswurf mit Arschtritt
40 Journalisten des spanischen Dienstes der Deutschen Presse-Agentur verlieren ihre Jobs. Das erfuhren die Betroffenen ohne Vorankündigung: fristlose Entlassungen aus wirtschaftlichen Gründen.
Traditionell defizitär soll der spanische Dienst der dpa gewesen sein. Die roten Zahlen waren der Agenturspitze jetzt offenbar zuviel. Chefredakteur Sven Gösmann und Geschäftsführer Matthias Mahn reisten nach Buenos Aires und überbrachten den Kolleginnen und Kollegen die Hiobsbotschaft: Mit sofortiger Wirkung ist Schluss. Nur in Madrid soll es noch eine kurze Frist bis Jahresende geben. Wer nicht persönlich teilnehmen konnte, wurde zugeschaltet. Die Berichterstattung der dpa im spanischen Dienst richte sich ab 2019 "deutlich stärker als bisher auf visuelle Inhalte aus", hieß es.Dass die Agentur beim spanischen Dienst zuschießen musste, war ja keine Neuigkeit. Das hätte für eine Übergangsfrist noch so fortgesetzt werden können, will man meinen. Damit die betroffenen Journalisten aus dem Job heraus nach einer beruflichen Alternative suchen könnten. Teils langjährige Mitarbeiter von jetzt auf gleich auf die Straße zu setzen, ist mieser Stil. Im Klartext: Rauswurf mit Arschtritt. Das haben die spanischen Kollegen nicht verdient!Ein Kommentar von Hendrik Zörner