Frankfurter Societäts-Druckerei
Pyrrhussieg
Bei der Frankfurter Societäts-Druckerei haben die Beschäftigten jede vierte geplante Entlassung verhindern können. Für die 70 Mitarbeiter, die gehen müssen, wurden Abfindungen vereinbart. Aber das Unternehmen kehrt nicht in die Tarifbindung zurück.
Dass 26 Kolleginnen und Kollegen der Frankfurter Societäts-Druckerei, die eigentlich entlassen werden sollten, ihre Arbeitsplätze behalten, ist eine tolle Nachricht. Zuallererst für die Betroffenen und dann für die Beschäftigten insgesamt, die über Wochen hinweg an Arbeitskampfmaßnahmen teilgenommen hatten, um fast 100 Entlassungen zu verhindern und das Unternehmen in die Tarifbindung zu zwingen.Keine Frage: Die Streiks taten weh. Teilauflagen von Zeitungen, die bei der Societäts-Druckerei produziert werden, konnten dort nicht gedruckt werden. Das dürfte ausschlaggebend für die Einigungsbereitschaft der Geschäftsführung gewesen sein. Doch mit einer wichtigen Forderung konnten sich die Drucker nicht durchsetzen: Aus der Rückkehr des Unternehmens in die Tarifbindung wird nichts. Zumindest vorerst nicht. Ob die Societäts-Drucker das Ergebnis auf Dauer akzeptieren, wird sich zeigen.Ein Kommentar von Hendrik Zörner