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Gewalt gegen Journalisten

Politik, bitte aufwachen!

08.04.2021

Gewalt: nicht länger untätig zusehen. Foto: DJV

Die Journalisten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk schlagen Alarm: Gemeinsam haben sie an Minister und Abgeordnete in Bund und Ländern geschrieben, damit die Politik endlich etwas gegen die zunehmende Gewalt gegen Berichterstatter unternimmt.

Wir vom DJV hatten uns schon kurz nach der Stuttgarter "Querdenken"-Demonstration vom Karsamstag zu Wort gemeldet. "Wütend macht mich die offensichtliche Untätigkeit der Polizeibeamten, die nichts für den Schutz unserer Kolleginnen und Kollegen unternehmen", sagte DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall, als er von den Übergriffen auf Berichterstatter in Stuttgart erfuhr. Und weiter: "Was muss eigentlich noch passieren, bis die Sicherheitskräfte erkennen, dass Journalistinnen und Journalisten in Deutschland nicht mehr frei berichten können?“
In die gleiche Kerbe schlägt jetzt die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse (AGRA). Sie hat heute einen offenen Brief an die Innen- und Justizminister des Bundes und der Länder sowie an Abgeordnete gerichtet, in dem "Maßnahmen gegen die Übergriffe" gefordert werden. Wörtlich heißt es: "Die Journalist*innen und ihre Teams werden schon seit einigen Jahren massiv beschimpft und bedrängt – und teilweise sogar körperlich angegriffen. Einige Reportage-Teams können schon länger ihre Arbeit nur unter Schutz von privaten Sicherheitsfirmen verrichten. Immer wieder werden Reporter*innen und Teammitglieder verletzt und müssen sogar ärztlich behandelt werden. Zuletzt wurden auch Kolleg*innen während einer Live-Fernseh-Schalte in Stuttgart mit Steinen beworfen. All das ist durch zahlreiche Videoaufnahmen und Zeugenberichte dokumentiert. Das können und wollen wir nicht als mögliches Berufsrisiko hinnehmen." Die wichtigste Forderung: "Die Sicherheitskräfte müssen umgehend eingreifen und die Journalist*innen schützen, sobald es Anzeichen von Übergriffen gibt."
Dem ist nichts hinzuzufügen. Die Politik sollte die Forderungen ernst nehmen.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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